Im Biosphärengebiet Schwäbische Alb helfen 21 zertifizierte „hochgehberge“ beim Runterkommen. Die einmalige Landschaftskulisse ist wie geschaffen, um Stress abzubauen, neue Energie zu tanken und sich befreit zu fühlen.
Die „hochgehberge“ im UNESCO-Biosphärengebiet Schwäbische Alb versprechen ein vielfältiges Wandererlebnis. Die allmählichen Anstiege durch verschiedene Vegetationsstufen bis auf die Höhe sind ein landschaftlicher wie emotionaler Genuss. Dabei müssen nicht alle „Berge“ zwischen Neckar und Donau vom Tal aus bezwungen werden. Die beiden folgenden Tourentipps sind gute Beispiele, wie das Landschaftserlebnis ohne allzu viel Krafteinsatz bei einer angenehmen Verteilung von Bergauf und Bergab genossen werden kann.
Den blick auf Schloss Lichtenstein kennt wohl jeder. Das Märchenschloss von Wilhelm Graf von Württemberg klebt förmlich an der senkrecht abfallenden Klippe des Albtraufs über dem Tal der Echaz. Der hohe Turm und die aufstrebenden Mauern scheinen nach dem Himmel greifen zu wollen. Das Gegenteil zum strahlenden Schloss ist ein Gang durch die mystische Unterwelt der Schwäbischen Alb. 141 Stufen führen in die Tiefe der Nebelhöhle am anderen Ende der Tour „hochgehträumt“. Ein 450 Meter langer, gut ausgebauter Gang leitet durch die eindrucksvollen Hallen der Tropfsteinhöhle. Unter riesigen Versturzblöcken hindurch duckend spaziert man an bizarr geformten Stalagmiten und Stalaktiten vorbei.
Szenenwechsel an den Südrand der Alb. Vom beschaulichen Hayingen führt ein bequemer Weg durch das magische Glastal zum Schloss Ehrenfels. Das Tal hat seinen Namen wohl vom kristallklaren Wasser des Hasenbachs, der bei einem Felsentor in einer Karstquelle entspringt – oder war doch die einstige Glashütte am Lämmerstein Namensgeberin des herrlich vom Alltag entrückten Tals?
Ein Stück weiter am Weg verbrachten einst die Zwiefaltener Äbte auf Schloss Ehrenfels den Sommer und horteten dort ihre Vorräte. Nicht weit davon entspringt unter einer Felswand die Zwiefalter Aach aus der Wimsener Höhle, der einzigen befahrbaren Wasserhöhle Deutschlands. 70 Meter lang ist die Kahnfahrt, dann treffen sich Wasserspiegel und Decke. Die Höhle setzt sich noch mehr als einen Kilometer ins Erdinnere fort – so weit bis jetzt bekannt. Wie weit wohl die Gänge noch gehen?
[…] aus wanderbar! I-2023