Baden Württemberg

Baden Württemberg

… lässt keine Wanderwünsche offen!

ZWISCHEN ODENWALD und Bodensee gibt es Qualitäts- und Premiumwege für mindestens ein Wandererleben. Schmale Pfade ziehen durch Weinberge, tiefe Wälder und Wacholderheiden, durchqueren Moore und schummeln sich in durch Schluchten zu tosenden Wasserfällen. Kecke Felsköpfe bieten spektakuläre Ausblicke über Täler und Berge. Burgen und Schlösser, Klöster, Wallfahrtskirchen und charmante Altstädtchen sorgen für die kulturelle Note. Aussichtstürme, mal altehrwürdig, mal futuristisch modern, geben Überblick über ein wahres Paradies für Outdoor-SportlerInnen.
Rund 200 zertifizierte Wege durchziehen den Wandersüden. Darunter finden sich altbekannte Klassiker, ebenso wie neue Highlights. Fragt man irgendwo auf der Welt Wanderer nach einem Traumweg in Deutschland, der Westweg ist sicher unter den häufigsten Antworten. Seit mehr als 120 Jahren verläuft der Höhenweg zwischen Pforzheim und Basel über fast alle hohen und wichtigen Gipfel in Deutschlands höchstem und größtem zusammenhängenden Mittelgebirge. Längst ist die rote Raute auf weißem Grund Kult. Seit 2006 ist der Westweg, dank einiger geschickt angelegter Umlegungen weg von Forstwegen auf Steige und Pfade, Qualitätsweg Wanderbares Deutschland und einer der Top Trails of Germany. Zur Elite der deutschen Wanderwege dürfen sich auch der Schluchtensteig im Naturpark Südschwarzwald und der Albsteig HW1 zählen. Zwischen Donauwörth und Tuttlingen folgt der bereits 1907 eröffnete Weitwanderweg dem steil abfallenden Trauf der Schwäbischen Alb.
Schwarzwald und Schwäbische Alb sind mit ihrem dichten Wegenetz sicher die Topziele in Baden-Württemberg. Hier finden Wanderer alles, was sie sich wünschen. Qualitätsgastgeber sorgen für einen erholsamen Schlaf. Lokale Leckereien auf der Karte sind ein weiteres Kriterium für die Zertifizierung. Ein umfangreiches Wissen über ihre Region und Geheimtipps für ihre Gäste versteht sich von selbst.

VERSTECKTE SCHÄTZE
Die „Hidden Champions“ im Ländle

HAND AUFS HERZ. Hätten Sie gewusst, dass sich das zweithöchste Mittelgebirge Baden-Württembergs ganz im Südosten des Landes versteckt? Am Rand des Adeleggs, einer kleinen, bewaldeten Berglandschaft unmittelbar nördlich der Allgäuer Alpen, erhebt sich der Schwarze Grat bis auf 1118 Metern Höhe. Auf dem von moosigen Wäldern und wilden Bächen in rauschenden Tobeln umgebenen Gipfel steht ein fast 30 Meter hoher hölzerner Aussichtsturm des Schwäbischen Albvereins, von dessen Plattform sich ein prächtiger Nahblick aufs Allgäu und weite Blicke über Oberschwaben, zum Bodensee und den Ostschweizer Bergen bieten. Trotz aller Prominenz, viel los ist hier selten. Selbst an schönen Sommertagen findet sich auf der unterhalb des Gipfels auf einer Lichtung liegenden Alpe Wenger Egg (die schon in Bayern liegt) immer ein freier Platz für eine herzhafte Brotzeit. In Isny und Wangen/Allgäu, unterhalb der Berge, ist der Barock schon greifbar. Das Westallgäu geht hier fließend in die Kulturlandschaft Oberschwabens über. Trotz der großartigen Architektur sind nur wenige Touristen unterwegs. Wer mit den Einheimischen ins Gespräch kommen möchte, setzt sich in der charmanten Wangener Altstadt an einen der langen Holztische in der guten Stube des Fidelisbäck, bestellt sich einen heißen Leberkäs, eine knusprige Seele und ein Meckatzer und lässt es sich gut gehen.
Oberschwaben ist für seine Kurbäder bekannt. Bad Schussenried, Bad Waldsee, Bad Wurzach und Bad Buchau sind auch Ziele der Oberschwäbischen Barockstraße. Die Schlösser, Klöster und Kirchen, allen voran St. Peter und Paul in Steinhausen, sind meist Ziele von Kulturreisenden. Wie eine Glucke sitzt die Wallfahrtskirche im kleinen Dorf, überschüttet mit barocker Pracht, und wird nicht zu Unrecht – und leicht spöttisch – als „größte Dorfkirche der Welt“ bezeichnet. Wanderer sieht man hier nur mit großen Rucksäcken auf ihrem Weg von Ulm auf dem Oberschwäbischen Jakobsweg an den Bodensee. Ganz Baden-Württemberg ist kreuz und quer überzogen von einem dichten Netz von Pilgerwegen. Ganz in der Nähe, parallel zur Donau, verläuft etwa der „Bussen/Habsthaler Jakobsweg“ von Ulm nach Pfullendorf. Dort treffen sich Pilger und Wanderer und gehen auf den Wegen der Via Beuronensis gemeinsam weiter bis zum Konstanzer Münster.

Die Berge im Linzgau ragen im Herbst oft aus der dicken Nebelschicht über dem Bodensees heraus. Drei Premiumwanderwege, die BodenseeLandgänge, führen hinauf an die Sonne, auf den Höchsten mit seinem Aussichtspavillon und dem schwäbisch-alemannischen „Walk of Fame“ und auf den Gehrenberg. Von der Großherzog-Friedrich-Warte aus dem Jahr 1903 ist die Sicht über das Nebelmeer auf die Alpen noch besser. Der Rundweg heißt nicht umsonst „GuckinsLand“. Westlich des Bodensees, zwischen den Ausläufern der Schwäbischen Alb und dem Südschwarzwald, ragen burgengekrönte Kegel auf – das „Hegauer Kegelspiel“. Die zwei Vulkanketten, hohe Basaltberge und die ihnen vorgelagerten Phonolithberge, werden von zehn Premiumwegen erschlossen.

[…] aus wanderbar! I-2023

Close Menu