Die Liechtensteiner Hüttentour ist die „Haute Route“ im Ländle: Drei Berghütten, prickelnde Gratwanderungen, Adlerperspektiven und Dreiländerberge.
Ein Bein in Liechtenstein, eines in der Schweiz und eines in Österreich. Unter dem großen Holzkreuz am Naafkopf kommt man sich vor wie in einem Hüpfspiel auf dem Schulhof. Wer steht gerade wo? Genauso Spaß macht auch die grandiose Rundsicht auf einen Großteil der Alpen und die faszinierenden Tiefblicke ins Alpenrheintal. Der Dreiländerberg über der urgemütlichen Pfälzerhütte am Bettlerjoch ist zwar nicht der allerhöchste Berg im Fürstentum, wohl aber der höchste für Wanderer erreichbare und zudem Kulminationspunkt der Liechtensteiner Hüttentour. Die viertägige Höhenwanderung führt von der Gafadura-hütte über einen anregenden, gesicherten Steig über die Felszinnen der Drei Schwestern zum Kuhgrat und mitten durch eine urgewaltig zerrissene Bergflanke, himmelhoch über dem Hauptort Vaduz, auf dem berühmten Fürstensteig nach Triesenberg und Steg.
Die Alderperspektive bleibt auch an den kommenden Tagen erhalten. Ein wilder Gratweg zieht wie auf einem Dachfirst hin-über zum Rappenstein. Nicht umsonst haben gute Geister in der winzigen Jagdhütte am Chrüppel eine Flasche Hochprozentiges und zwei Nachtlager deponiert. Weit gemütlicher ist da schon die Nacht in der Pfälzerhütte. Am nächsten Morgen lockt dann der Naafkopf, ehe die Liechtensteiner Hüttentour mit einem Blumenbummel auf dem Fürstin-Gina-Weg über den Augstenberg zum Sareiserjoch ausklingt.
Fliegen können, wäre toll. Schon bei der Talfahrt mit der Sesselbahn hinab nach Malbun kommt Neid auf, wenn man sie lässig am Himmel kreisen sieht: Steinadler, Habichte, Uhus, Kolkraben. Die Schützlinge von Falkner Norman Vögeli begeistern nicht nur in den Flugshows. Der König der Lüfte begleitet Wanderer auch auf Erlebnistouren. Das ist weltweit einmalig. Überhaupt ist das Berggebiet von Liechtenstein ein riesiger Abenteuerspielplatz für groß und klein. Märchenwanderwege ziehen durch moosüberzogene Bergwälder, Grillplätze laden zu Picknicks, rauschende Bäche verlocken zum Staudamm bauen. Wer vom Spielen hungrig wird, kehrt einfach auf einer der Almen ein, gönnt sich ein Glas frische Milch, ein herzhaftes Stück Alpkäse oder einen Streifen Speck. Wahrhaft fürstliche Aussichten.