Sandsteinfelsen im wogenden Waldmeer

Sandsteinfelsen im wogenden Waldmeer

In der WANDERarena Pfälzerwald/Nordvogesen fasziniert die Mischung aus endlosen, grünen Wäldern, bizarren Sandsteingebilden und wuchtigen Burganlagen.

FLÄSCHKNEPP, HOORISCHE, Lewwerworscht oder Saumache – die Speisekarte so mancher Pfälzerwaldvereinshütte liest sich wie eine Fremdsprache. Man sitzt zusammen, plaudert über die letzten Wanderungen – oder plant neue – und gönnt sich noch einen Schoppen Pfälzer Wein. Unterwegs sein in der WANDERarena Pfälzerwald/Nordvogesen, einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteleuropas, ist ein ganzheitlicher Genuss. Würziger Duft von sonnenverwöhnten Kiefern und ein süßer Hauch von leuchtend gelb blühendem Ginster liegt in der Luft. Federnd weiche Waldwege ziehen nach oben, schummeln sich um keck aufragende Felsenfinger herum und enden an einer kühnen Metallleiter. Mit ein paar beherzten Schritten steigt man auf eines der schier unzähligen rot, orange oder ockerfarbenen Sandsteinbollwerke (mehr als 200 gibt es davon) und hat ganz oben sein persönliches »Wow-Erlebnis«. Das wogend-grüne Waldmeer reicht bis zum Horizont, bedeckt Hügel um Hügel und wird nur hier und dort von weiteren Felsen oder dem Turm einer Burgruine überragt. Kaum zu glauben, dass man gerade im Herzen von Mitteleuropa wandert.

DER RÖTZENFELSEN ist so ein magischer Ort. Wie ein gestrandetes Schiff liegt dieser Felsenkoloss im Pfälzerwald. Über den neun Kilometer langen Premiumweg und GEOpfad »Dimbacher Buntsandstein Höhenweg« gelangt man auf einem schmalen Pfad vorbei an mächtigen Felswänden zur Aussichtsplattform auf dem Felsenrücken. Die Bank dort oben lädt geradezu ein, einen Moment innezuhalten und die Seele baumeln zu lassen. Wer dann noch einen Abstecher zum Gipfelkreuz unternehmen will, sollte trittsicher und schwindelfrei sein. Überhaupt findet man entlang dieses Premiumweges zahllose Felsformationen in den unterschiedlichsten Formen und Farben – mal filigran, mal dominant und immer einzigartig!

MAGISCHES GLÜHEN. Ein außergewöhnliches Naturphänomen findet Ende April am Altschlossfelsen statt. Kurz vor Sonnenuntergang steht die Sonne so, dass ihr Strahl – durch einen Spalt hindurch – einen dritten, dahinter liegenden Felskoloss zu einer „Wunderlampe“ werden lässt. Eine Szenerie, wie aus einem Märchen aus „1.001 Nacht“. Der „Altschlosspfad“ verläuft auf meist schmalen Pfaden zu den gigantischen und von Legenden umrankten Altschlossfelsen. Mit einer Höhe von bis zu 30 Metern ragen die Türme, Überhänge, Höhlen und Quergänge aus eigentümlich gebändertem Buntsandstein zwar nur knapp über die Baumkronen auf, sind aber insgesamt rund eineinhalb Kilometer lang und bilden damit das größte Felsmassiv im Pfälzerwald. Start der Runde ist in Eppenbrunn. An Zeit sollte man für die knapp 10 Kilometer drei Stunden einplanen – mindestens! Denn immer wieder verleiten die skurrilen Felsauswaschungen zum Stehenbleiben und Staunen.

[…] weiterlesbar im wanderbar! I-24

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