Wanderwegpate HORST MICHELS malt die legendären rot-weißen Markierungen der »Sentiers de Grande Randonnée« in Ostbelgien.
[Best of Wandern Magazin 2018]
In seinem Wanderbuch »die Ostbelgienroute« hat Horst Michels seine Heimat als Wanderparadies bezeichnet. Die herrlichen Wälder, grünes Weideland und vor allem das Hohe Venn haben ihn schon als jungen Pfadfinder magisch angezogen. Es gab kaum ein Wochenende, an dem er nicht mit seinen Kumpels durch die Region gestreift wäre. »Als Erwachsener bin ich bedingt durch meinen Beruf leider nur noch selten zum Wandern gekommen. Erst nach meiner Pensionierung im Jahr 2002 stand mir wieder die Zeit zur Verfügung, um meine Wanderschuhe wieder regelmäßig schnüren zu können.« Seit 15 Jahren ist er mit seinen alten Freunden jeden Donnerstag auf Wanderschaft. Anfangs spielten markierte Wege keine Rolle, kreuz und quer ging es durch Ardennen und Eifel. Erst als 2007 ein Aufruf in der lokalen Tageszeitung nach ehrenamtlichen Wegepaten suchte, kam der Wunsch in Horst Michels auf, den rot-weiß markierten Wegen nicht nur gezielt zu folgen, sondern sie auch zu pflegen. Mittlerweile ist er bei »Les Sentiers de Grande Randonnée«, jener Organisation, die seit 60 Jahren rund 5.000 Kilometer Wanderwege in Belgien verwaltet, nicht wegzudenken. »Heute koordiniere ich eine Gruppe von etwa 20 Freunden, um die Wanderstrecken hier in Ostbelgien zu markieren. GR-Wanderrouten werden jedes Jahr kontrolliert und die Wanderzeichen aufgefrischt.« Das Horst Michels die Wege seiner Heimat liebt, merkt man auch beim Lesen seines Wanderführers, dem einzigen deutschsprachigen »Topo-Guide« für Belgiens Wanderungen. Die Ostbelgienroute verläuft auf drei verschiedenen Routen von jeweils rund 150 km Länge zwischen Vaals in Holland und Aachen bis zum Dreiländerpunkt bei Ouren an der Deutsch-, Belgisch-, Luxemburger Grenze. »Es ist schön, beim Pflegen der Routen auf dankbare Wanderer zu treffen, die sich über frisch gemalte Zeichen freuen.« Im Kopf ist ihm besonders eine Anekdote mit dem Förster geblieben. »Flapsig haben wir vom »Malengehen« gesprochen, als wir um eine Fahrerlaubnis gebeten haben. Der gute Mann schaut wahrscheinlich noch immer nach dem Landschaftsmaler mit seiner Staffelei.«
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