Natur schmecken und fühlen im Schweizer Neckertal

Natur schmecken und fühlen im Schweizer Neckertal

Eine Wanderung durchs untere Toggenburg von Mogelsberg über die Wilkethöchi nach Brunnadern.

Der Herbst ist die schönste Zeit im Toggenburg. Was wie eine Durchhalteparole klingt, bis die Grenze zur Schweiz für den Ausflugsverkehr wieder geöffnet ist, ist vielmehr ein guter Ratschlag. Wenn die Luft kühler ist, der Dunst verschwindet, bieten sich von den Ostschweizer Bergen atemberaubend weite Fernsichten. Hohe Gipfel braucht es nicht. Die vermeintlich kleinen, leicht erreichbaren Vorberge sind ebenso dankbare Ziele. Etwas tricksen muss man jedoch, um das volle 360°-Panorama zu genießen. So öffnet sich der Blick von der Wilkethöchi nur nach Süden, zum Säntis, auf die aufgereihten Churfirsten und zu den Dreitausendern der Glarner und Urner Alpen. Den Blick nach Norden verdecken Bäume. Macht nichts. Eine sportliche halbe Stunde später ist es am Wimpfel genau anders herum. Unter der Gipfellinde lässt sich herrlich auf bunt bemalten Holzbänkli sitzen, um den Blick übers Alpenvorland zum Bodensee schweifen zu lassen. Ungewohnt ist die Perspektive am Baumwipfelpfad Neckertal. Der Rundgang durch den Laub-Nadel-Mischwald oberhalb von Mogelsberg ist wegen Corona noch bis Juni geschlossen. Doch auch hier gilt, im Herbst ist es mit bunt gefärbten Blättern besonders schön. In bis zu 15 Metern Höhe kurvt eine bequem begehbare Holz-Passerelle um Baumkronen und Stämme bis zur Aussichtsplattform mit Glasboden, 55 Meter über der Hangkante des Aeschtobels. Interaktive Lern- und Erlebnisstationen, auch am begleitenden Erlebnisweg auf dem (festen) Waldboden, verleiten dazu, die Natur zu riechen, zu hören und zu fühlen. Sinneswahrnehmungen, die über die ganze Wanderung zum Begleiter werden. Wachgerüttelte Kindheitserinnerungen – als Heidi und Geissenpeter auf Entdeckungstour gehen. Vielstimmiges Kuhglockengebimmel beschallt die Auf-und-ab-Hügelwanderung zum Weiler Ebersol. Dann geht es weiter mit Aussicht über Alpwiesen und Wälder, Täler und Berge spürbar bergauf zum Hof Salen. Fast spaziert man, sich im Panorama verlierend, achtlos daran vorbei, bleibt beim Wort „Samen-Bank“ auf der grasgrünen Sitzgelegenheit aber doch stutzend stehen. Eine gute Seele hat im danebenstehenden Briefkasten Blumensamen zum Mitnehmen und zum Tauschen abgelegt. Das Schmunzeln steht einem noch im Gesicht, wenn am nahen Waldrand eine ausgediente Gondelbahnkabine den Määrliweg eröffnet. Liebevoll gestaltete Märchen-Rätselstationen zieren den Fahrweg zur Alp Wimpfel. Wer die Lösung findet, erhält oben von den Älplern Marc und Werner eine Süßigkeit als Belohnung. Fast schade, dass der Aufstieg zur Wilkethöchi „beim  Froschkönig“ als schmaler, steiler Wiesenpfad abbiegt.

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