Der Donauberglandweg führt vom höchsten Berg der Schwäbischen Alb entlang des Albtraufs in den »Canyon« der Donau.
DIE REGION DER 10 TAUSENDER hält, was der Name verspricht. Fast alle höchsten Albberge stehen hier dicht an dicht. Auf dem höchsten, dem 1015 Meter hohen Lemberg, ist der Ausgangspunkt des seinerzeit ersten Qualitätswegs auf der Schwäbischen Alb. Entlang des Albtraufs geht es über weitere Berge jenseits der magischen 1000-Meter-Marke nach Süden. Erst an der inmitten eines Ringes aus jungsteinzeitlichen Ringwällen stehenden barocken Klosterkirche am sagenumwobenen Dreifaltigkeitsberg knickt der Donauberglandweg vom Steilrand weg und führt quer über die Albhochfläche durch Wacholderheiden zur Wallfahrtskapelle am Alten Berg. An klaren Tagen reicht hier die Sicht bis zu den Alpen. Im idyllischen Schäfertal zeigt sich, dass die Schwäbische Alb ein Karstgebirge ist. An der Grauentalquelle sprudelt glasklares, eisigkaltes Nass aus dem Boden. Kaum fließt Wasser wandelt sich die trockene Landschaft in ein Blumenparadies. Am Weg durchs Lippachtal in Richtung Donau machen Märzenbecher und Seidelbast im Frühjahr den Auftakt. Die gelben Sternchen des Scharbockskrauts, blaue Leberblümchen und der in Zartrosa und Violett blühende Lerchensporn folgen mit dem ersten Grün der Bäume. Jetzt sprießt auch der Bärlauch und hüllt das Tal in einen würzigen Duft. Nach der idyllischen Talwanderung wandelt sich der Charakter des Weges erneut dramatisch. Himmelhoch auftragende, burgengekrönte Felsen türmen sich über dem Tal der jungen Donau auf und bilden jetzt faszinierende Ziele für Wanderer. Dass die Wegetüftler aus Tuttlingen hervorragend bei der Routenwahl gearbeitet haben, zeigt sich am nahezu unveränderten Verlauf seit der Erstzertifizierung zum Qualitätsweg im Frühjahr 2008 und der Aufnahme in die »Leading Quality Trails – Best of Europe« im Jahr 2018. Kommt das wie von einem Theaterregisseur inszeniert in einer Flussschleife gelegene Kloster Beuron in den Blick, ist das Ziel nahe. Wer von der Großartigkeit der Landschaft nicht genug bekommen kann, schließt die Runde auf dem Donau-Zollernalb-Weg und wandert entlang der Donau, der Lauchert und durch das Schlichemtal wieder zurück zum Lemberg. Als dritter Qualitätsweg des Donauberglandes startet der Albsteig (HW1) in Tuttlingen, trifft am Dreifaltigkeitsberg auf den Donauberglandweg und führt vom Lemberg, stets am nördlichen Albrand entlang, bis Donauwörth.
EIN LEUCHTEND GELBER Blütenteppich überzieht die Trockenrasenfläche. Blaue Beeren hängen an knorrigen Wacholderbüschen. Um die romantisch zugewachsenen Mauern einer alten Burgruine summt und brummt es. Eine Bank auf einem Felsvorsprung ist jetzt genau der richtige Platz für ein Vesper mit Aussicht – Sommer im Donaubergland. Die »Kraftstein-Runde« ist eine von sechs DonauWellen, die den Donauberglandweg umschwärmen wie die Bienchen die Blumen auf der Wiese hinter der Bank. Die nimmermüden Pollensammler hätten sicherlich auch ihre Freude an der namensgebenden Kuchenschnitten, die bei den Bäckern und Gaststätten im Donaubergland zur Auslage gehört. Wie jeder Tortenbäcker sein eigenes Rezept für die süße Verführung aus Buttercreme, Sauerkirschen und Kakao hat, zeigen auch die Premiumwege zwischen Lemberg und Donautal ganz unterschiedliche Gesichter. Mal ist es ein Bummel durch Wiesen, dann wieder ein sportlicher Berg- und Tallauf zu kühnen Felsvorsprüngen. Weite Aussichten bis zum Schwarzwald und zu den Alpen, prächtige Klöster, idyllische Täler und romantische Burgruinen sind die Ziele.
[…] weiterlesbar im wanderbar! I-24