Canyonwandern

Canyonwandern

Der Qualitätsweg Schluchtensteig durchquert auf seinem Weg durch den Naturpark Südschwarzwald auch die grandiose Wutachschlucht
[Wanderbare Landschaften 2019, Südkurier]

Wasser rauscht, Gischt staubt durch eine nass glänzende Klamm, zieht an grün bemoosten Felswänden lange, in der Sonne glitzernde Fäden und springt munter von Stufe zu Stufe talwärts. Wandern an bewegtem Wasser ist ein wahres Vergnügen. Mal geht es auf Treppen und Leitern hinab in unergründliche Tobel, dann durch den Sprühnebel tosender Wasserfälle, mal durch dramatische, mal liebliche Tallandschaften. Der Schluchtensteig bietet auf seinen 119 Kilometern zwischen Stühlingen und Wehr aber noch viel mehr. Der Qualitätsweg Wanderbares Deutschland und einer der Top Trails of Germany trifft auf seiner Durchquerung des Naturparks Südschwarzwald auch auf herausragende Kultur, hat sich aber trotz seiner Popularität auch seine ganz besinnlichen, stillen Momente bewahrt. Schon gleich zu Beginn läuft der Fernweg als aufregend schmaler Pfad durch die senkrechten Wutachflühen zu Höchstform auf. Etwas Erholung tut da gut. Durch Felder und blühende Wiesen bummelt man begleitet vom Pfeifen der Sauschwänzlebahn zur Panoramatafel auf den Buchberg. Hier liegt ein Großteil der kommenden Wandertage zu Füßen. Es geht steil bergab, eine 8 Meter hohe Leiter hilft durch den Schleifenbachtobel, dann strebt man erwartungsfroh der Wutachschlucht entgegen.

Eindrucksvolles Schluchtenwandern
Zwischen Kanadiersteg, an der Mündung der Gauchachschlucht, Schattenmühle nd Lenzkirch bewegt man sich beständig im größten und eindrucksvollsten Schluchtensystem der deutschen Mittelgebirge. Rundherum breitet sich eine schier undurchdringliche üppig grüne Vegetation aus. Gigantische Farne und Pestwurze säumen den Fluss, blauer Eisenhut, Märzenbecher und Orchideen setzen Farbakzente im üppigen Grün. Bemooste Steine und knorrige Wurzeln verwandeln den dichten Wald in eine Zauberlandschaft. Mitunter führt der Pfad nur knapp über dem Wasserspiegel an den Felsen entlang bis zum lange verlassenen Bad Boll. Kaum zu glauben, dass hier einst Winston Churchill zur Kur weilte. Wutachversickerung und der rauschende Tannegger Wasserfall sind nur zwei landschaftliche Hhepunkte. Überall rauscht Wasser, windet sich um Bergsporne, prallt an hochaufstrebende helle Felswände, die den Blick begrenzen, manche an die 100 Meter hoch. Ganz anders der anschließende Gang über die aussichtsreiche, felsige Höhe des Bildsteins zum Schluchsee und weiter durch dichte Wälder zum Windbergwaserfall. Kurz darauf öffnet sich der Blick auf die gewaltige Kuppel des Doms von St. Blasien. Sanfte Hochflächen bestimmen das Landschaftsbild um Dachsberg und Ibach, ehe der Weg durch die zauberhafte Hohwehraschlucht Todtmoos erreicht. Als Schlussakt wartet ein Felsensteig durch die Steilflanken der wild-dramatischen Wehraschlucht auf die Wanderer.

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