Fontanes Wanderland

Fontanes Wanderland

Zahlreiche Seen, Moore und viel Buchenwald charakterisieren das Ruppiner Seenland. Mit der Langsamkeit des Wanderns hat schon der Neuruppiner Schriftsteller die eiszeitliche Landschaft im Nordwesten von Berlin kennen- und lieben gelernt.

Hörst Du das Glucksen? Welle um Welle schwappt ans Ufer, ganz sanft, ganz leise. In den Baumkronen verfängt sich der Wind, von irgendwo ist ein Vogelruf zu hören. Ein Bussard oder ein Milan? Vielleicht sogar ein Fischadler? Die seltenen Greifvögel haben auch in der waldreichen Ruppiner Seenlandschaft wieder eine sichere Heimat zum Jagen und Brüten gefunden. Einem Fischadler beim Suchflug über der in der Sonne glitzernden Wasseroberfläche zu sehen, gehört zu den schönsten Naturerlebnissen auf den Wanderungen im Norden Brandenburgs. Mit Glück lässt sich sogar sein fast artistischer Griff nach einem Fisch erleben.

Die eiszeitliche LandschaFT im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land ist von ihrem Seenreichtum und einer Vielzahl von Mooren charakterisiert. Die 180 Seen machen rund die Hälfte der Klarwasserseenfläche Brandenburgs aus. Fast zwei Drittel der Parkfläche sind bewaldet.
Die zwei folgenden Wandertipps sind ein idealer Appetitmacher auf die vielfältige Wanderregion vor den Toren von Berlin: Bei Flecken-Zechlin, unmittelbar an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, spiegelt sich der Himmel im Kleinen und Großen Wummsee mit seinen zwei Inselchen und im Kapellensee. Auf rund 12 Kilometern lassen sich das umgebende Naturschutzgebiet
Wumm- und Twern-
see sowie die drei Gewässer auf einem zum Qualitätswanderweg »traumtour« zertifizierten Rundweg erkunden. Knapp 3,5 Stunden muss man dafür einkalkulieren – doch es dürfen auch gerne mehr werden. Die schön gelegenen Rastplätze (teils mit Infotafeln zu Flora und Fauna – insbesondere zu den Greifvögeln der Region), herrliche Blicke auf die Seenflächen und eine offizielle Badestelle am Großen Wummsee verleiten zum Bummeln und aufs Angenehmste die Zeit vertrödeln. Ein Fernglas und Badeklamotten gehören also in den Rucksack.

[…] aus wanderbar! II-2023

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